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Über den Zustand des Stromnetzes!

Immer wieder gibt es Videos in alternativen Medien die suggerieren, dass es nun bald soweit ist und der Blackout kommt. Dafür werden dann Netzschwankungen als Beweis herangezogen.

 

Fakt ist: Die Energiewende, die auf erneuerbare Energie setzt und dies mit Photovoltaik und Windrädern erreichen will, destabilisiert unser Stromnetz zunehmend. Das liegt in der Natur der Erzeugung nach Zufallsprinzip im Gegensatz zur bedarfsorientierten Erzeugung der konventionellen Kraftwerke in der Vergangenheit.

 

Jedes konventionelle Kraftwerk was abgeschaltet wird, vermindert die Fähigkeit der Netzbetreiber, bei stark schwankenden Erneuerbaren, regulierend eingreifen zu können.

 

Also in der Tendenz wird unser Netz immer schwieriger zu stabilisieren sein. Dazu kommt auch noch, dass neben der planbar zur Verfügung stehenden Leistung die stabilisierende Wirkung der großen Generatorschwungmassen durch die Abschaltung der konventionellen Kraftwerke abnimmt.

 

Das alles ist Fakt.

 

Dennoch heißt das nicht, dass wir automatisch damit irgendwann einen Blackout bekommen, auch wenn  aktuell vielleicht ein paar größere Schwankungen sind. Theoretische könnte es auch möglich sein, das Netz durch Lastabschaltungen entsprechend zu stabilisieren. Es wäre schön, wenn uns ein Blackout zumindest den Gefällen täte, sich anzukündigen, aber das ist ein Irrtum.

 

Ein Blackout kann viele Auslöser haben. Ich möchte sie hier noch einmal in Erinnerung rufen: 

  • Extremwetter
  • Sonnensturm
  • Erdbeben
  • Vulkanausbruch
  • Technisches Versagen
  • Menschliches Versagen
  • Komplexitätsversagen
  • neue Abhängigkeiten von Rohstoffen und Energie
  • Terror- und Cyberattacke

 Die Energiewende hat das Netz im Prinzip nur verwundbarer gemacht, was auch durch die steigende Anzahl der notwendigen Eingriffe (Redispatch) belegbar ist.

 

Grundsätzlich konnte ein Blackout immer schon passieren und er kann auch weiterhin passieren. Dehnt man die Zeitspanne immer weiter aus, so wird sein Eintreten auch immer wahrscheinlicher, wie auch Peter Erlhofer in seinem Buch Blackbox Blackout sagt: „Es ist nicht die Frage ob, sondern wann.“

 

Das Problem ist nicht der Blackout, sondern, unsere große Abhängigkeit von Strom verbunden mit der geringen Krisenresilienz der Bevölkerung, die uns so anfällig macht und die so große Folgen haben würde, käme es dazu.

 

Was wir brauchen ist keine Panikmache, sondern saubere Aufklärung, die erläutert was wo die Gefährdungspotentiale sind und die aufklärt, dass es keine Sicherheit gibt, bis auf die sich selbst eigenverantwortlich Krisenfit zu machen. Aber auch das heißt nicht, damit Krisen abwenden, sondern lediglich, diese besser bewältigen zu können. Und da ist Ausrüstung nur der kleinste Teil, der wesentliche Teil ist das Wissen um das was passieren kann und das Wissen um richtiges Verhalten.

Das Verstehen führt zu einer guten Lagebeurteilung und die führt zu guten Handlungen.

 

Eine Frage möchte ich noch ergänzend ansprechen. Bezüglich des wahren Zustands des Stromnetzes wissen wir nicht, was die Fakten sind. Die Informationen, in welchem Zustand es wirklich ist, werden peinlich unter Verschluss gehalten. D.h. alle die heute über das Stromnetz plaudern incl. meiner Person, tun das anhand der frei zugänglichen Daten und ob die die Wirklichkeit wieder spiegeln können wir nicht mit Sicherheit sagen!

 

Robert Jungnischke

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